Der Ort Canale d'Agordo, auch "Forno (Ofen) di Canale", liegt auf 976 m an der Mündung des Garès-Tals. Canale war aufgrund des Bergbaus und der Metallverarbeitung in den Minen von Garès und Sais einst das ökonomische Zentrum  für das gesamte Biois-Tal. Heutzutage ist der Ort jedes Jahr Treffpunkt für tausende von Gläubigen, die den Geburtsort von Albino Luciani, dem Papst des Lächelns, besuchen.

PIEVE DI SAN GIOVANNI BATTISTA


Diese Kirche, die auf das 13. und 14. Jahrhundert zurückgeht, bildete den Hintergrund für das Leben als Christ und

die Berufung von Albino Luciani; hierher kehrte er gerne für längere Aufenthalte zum Beten zurück. Im Inneren finden sich ausser dem Taufstein auch eine Statue von Papst Johannes Paul I. (1982) und der zentrale Altar von Dante Moro (1979) mit Schnitzereien zu den wichtigsten Momenten aus dem Leben des Papstes; dazu ein Tabernakel von Andrea Brustolon (1696), eine wunderbare Orgel von Gaetano Callido (1801) und andere kostbare Werke von verschiedenen Künstlern, darunter auch Amedeo Da Pos.

GEBURTSHAUS VON ALBINO LUCIANI


Wie andere Gebäude in den Alpen war auch dieses Haus ursprünglich zur Hälfte aus Stein (der bewohnte Teil), und zur Hälfte aus Holz (Heuschober und Stall) gebaut. Zurzeit bietet das Gebäude die Ansicht entsprechend dem Umbau in den 60er Jahren; Albino Luciani kehrte auch als Bischof und Kardinal hierher zurück um seine Angehörigen zu treffen und sich zu erholen. Im Augenblick kann das Haus nur von aussen besichtigt werden.

CASA DELLE REGOLE


Dieses Gebäude in dem kleinen Ort Tancon geht auf das Jahr 1640 zurück, wie das Datum unter dem First belegt. Das antike Bauwerk war Sitz der Regole, einem Zusammenschluss aller Familienoberhäupter zur Verwaltung der Weiden und Wälder für die Allgemeinheit; die Regole stellten ihre eigenen Statuten auf und erhielten von der Republik Venedig weitgehende Verwaltungsfreiheit. Dieser Zustand dauerte bis 1806 an, als auf ein Dekret Napoleons hin die Regole aufgelöst wurden um statt dessen eine kommunale Verwaltung einzuführen. Die Fassade zeigt zahlreiche Fresken: in der Mitte, auf Höhe des ersten Stockwerks, eine Madonna del Carmelo und Heilige; links davon eine Sonnenuhr; weiter oben Verzierungen geometrischer Art und solche, die an die klassische Mythologie angelehnt sind.

ERSTE MOLKEREI-GENOSSENSCHAFT IN ITALIEN


Im Jahr 1872 erstand auf Initiative des Pfarrers Antonio della Lucia die erste Molkerei-Genossenschaft Italiens; das Gebäude kann heute in Canale d'Agordo besichtigt werden. Als vorausschauender Priester organisierte Don Antonio ausserdem die Ausbildung für die Kinder indem er 1868 den ersten Kindergarten eröffnete, und plante darüber hinaus die erste Einkaufsgenossenschaft in Caviola.

KREUZWEG


Von der Piazza Papa Luciani, auch Piazza della Pieve, führt der zwei Kilometer lange Kreuzweg längs einer ebenen Strasse durch die beeindruckende und unberührte Natur bis zum Ortsteil Cavallera. Der Kreuzweg wurde mit grossen roten Felsblöcken markiert, auf denen 15  Bronzefiguren die Passion Christi widergeben; es handelt sich um ein Werk des Bildhauers Franco Murer (2008).

SAN SIMON DI VALLADA


In der Gemeinde Vallada Agordina können Sie die Kirche San Simon besuchen, ein antikes Schmuckstück und Ausdruck des Glaubens, gebaut im gotisch-alpinen Stil und heute ein Nationaldenkmal. Zuerst erwähnt wurde sie in einer Note von Papa Lucio III im Oktober 1185. Vorwiegend bekannt für die Fresken von Paris Bordon (1549), finden sich in der Kirche auch ein Flügelaltar von Andreas Haller (1520) und eine kostbare Orgel von Gaetano Callido (1802).