Die Forca Rossa hatten wir eigentlich vor vielen Jahren als Transalp-Übergang zwischen Malga Ciapela und dem Passo San Pellegrino entdeckt im Prinzip eine logische und ideale Route. Aber die rote Scharte an der spektakulären Ostflanke der Marmolada ist ein ordentliches Stück Arbeit, zumindest im Anstieg. Man schiebt etwa 3,5 Kilometer steil bergauf. Das ist nicht jedermanns Sache. Die Belohnung für die Mühe ist dann allerdings die traumhafte Trailabfahrt zuerst zum Rifugio Flora Alpina, einer sehr gepflegten, guten Einkehrstation und schließlich weiter hinunter auf reizvollen Waldwegen nach Valt oberhalb von Falcade. Die Tour beginnt auf dem Parkplatz am Eisstadion vor dem Hotel Alleghe. Um einen Eindruck vom See und seiner Umgebung zu bekommen, rollt man erst ganz eben auf der Straße am See entlang bis Masare, zweigt dann nach rechts ab und umrundet den See auf einem schmalen, leicht zu fahrenden Asphaltweg. Nach kurzem Anstieg, beim Dörfchen Saviner gelangt man auf den geschotterten Radweg der erst im Wald recht knackig wieder bergab führt und dann eben am Flüsschen Cordevole entlang bis Santa Maria delle Grazie. Von hier geht es weiter auf dem geschotterten Radweg immer am Flüsschen Cordevole entlang nach Saviner di Laste und weiter auf Schotter und Asphaltwegen leicht bergauf bis Sottoguda und zum Eingang der spektakulären Schlucht Serrai di Sottoguda, durch die man auf einem schmalen Asphaltweg leicht bergauf fährt. Diese Schlucht ist absolut sehenswert und gehört in das Programm jedes Alleghe-Urlaubs. Es ist ein Canyon, in dem man aus dem Staunen kaum herauskommt. Im Winter sind die steilen Felswände oft eisbedeckt und ein Paradies für Eiskletterer. Auch Skifahrer können auf der bekannten Skitour Giro della Grande Guerra von Malga Ciapela hier abfahren. In Malga Ciapela nimmt man jetzt den Abzweig nach links, fährt am Campingplatz vorbei (letzte Einkehrstation vor dem langen Anstieg) und erreicht dann den Schotterweg durch das Valle di Franzedaz, der später in vielen Serpentinen bergauf führt. Nach kurzer knackiger Auffahrt wird dieser Schotterweg allerdings so steil, dass er auch den stärksten Konditionsbären aus dem Sattel zwingen wird einfach sausteil. Also schiebt man sein Bike himmelwärts. Nach dem Abzweig zur Malga Franzedaz beginnt ein Wanderweg, der anfänglich gut fahrbar ist, später oberhalb der Baumgrenze aber wieder so steil und grob wird, dass man auch hier zum Schieben gezwungen wird. Wäre dieser Weg gut gepflegt, könnte man ihn vermutlich fahren. Entschädigt wird man oben an der 2487 Meter hohen Forca Rossa zuerst mal mit dem grandiosen Ausblick nach Süden zu den Pale di San Martino und nach Norden zu den Südwänden der Marmolada. Und dann folgt eine Traumabfahrt auf einem Wiesentrail durch das Hochalmgelände nur in einem Geröllfeld muss man für etwa 400 Meter schieben. Dann rollt man weiter bergab, erst auf einem Trail, dann auf einem gut fahrbaren Schotterweg, zum Schluss auf einem steilen Wiesenweg zum Rifugio Flora Alpina, einer willkommenen Einkehrstation mit italienischen Spezialitäten. Nach der Pause geht es dann erst auf einem kupierten Schotterweg leicht bergab zur Pian de la Zima, wo man einen allerliebsten Waldweg erreicht, auf dem man bis nach Valt hinunter gleitet. Die Rückfahrt nach Alleghe hält jetzt allerdings noch eine ganze Reihe von Anstiegen im abwechslungsreichen Gelände überhalb von Falcade bereit. Eine schmale Asphaltstraße (mit kurzer Trailpassage) führt überwiegend bergab nach Tegosa, dann geht es auf Schotter bergauf zur Forcella Lagazzon, wo man noch einmal einkehren kann. Weiter geht es auf Schotter mit viel Auf und Ab nach Cogul und schließlich wieder bergauf zur Forcella Celat. Hier folgt eine lange, zum Teil sehr steile Abfahrt zum Ort Celat, dann auf Asphalt hinunter nach Avoscan und Vare und schließlich muss man noch mal 160 Höhenmeter auf der Nebenstraße nach Alleghe hinauf radeln, wo man am Bikers Point des Hotel Alleghe prächtig einkehren kann. Die Forca Rossa ist eine schwere Tour mit relativ hohem Anspruch an die Fahrtechnik und für Biker mit guter Kondition. Alleghe ist das wahre Trail-Paradies der Alpen. Hier lohnt sich ein einwöchiger Urlaub für alle Trail-Fans wirklich. Bitte schauen Sie sich auch die weiteren Touren an.