Höhenweg Nr. 1 - Zwolfe Etappe

Zeit
7 h (oppure 5 ore fino alla località Casa Bortot / or 5 hours until Località Case Bortot)
Start
Bivacco Marmol / Rifugio Bianchet
Ziel
Belluno

Vom Biwak auf dem Màrmol ist der einfachste und direkteste Weg zur Hütte “7° Alpini“ über den Màrmol - Klettersteig. Wie alle anderen Alpinsteige verlangt auch der Màrmolsteig dem Wanderer Intelligenz und Willenskraft ab, speziell bei Nebel (der hier häufig vorkommt) oder bei Regen und Schnee, die oft auch im Hochsommer fallen. Dieser Steig führt in einer wilden Umgebung über einen Höhenunterschied von 500 m über Felsen, ist aber gut gesichert, instandgehalten und markiert. 

 

Bei dieser Gelegenheit möchten wir darauf hinweisen, dass sich so mancher Wanderer hier schon in ernste Schwierigkeiten begab; wenn man erst am Spätnachmittag beim Biwak ankommt und glaubt, dass man mit Hilfe der Sicherungsseile die unten liegende Hütte in einem Katzensprung erreicht, irrt man sich! Es ist schon öfter passiert, dass Wanderer hier von Dunkelheit und von Schlechtwetter überrascht wurden. Die Hütte ist mindestens zwei ein halb Gehstunden vom Biwak entfernt (besser man rechnet 3 Stunden effektive Gehzeit bei optimalen Wetterbedingungen ein). Die VARIANTE könnte eine wertvolle und “ruhmreiche” Alternative darstellen (es wäre auf jeden Fall besser, vorher schon zu entscheiden, ob man über den Màrmol-Steig absteigen will, ohne an diesem Punkt wieder zum Biwak zurück gehen zu müssen.)

 

Vom Biwak geht man rechts (Richtung Westen) über ein grünes Felsband, kommt in einen Felskanal mit Sicherungsseilen und erreicht dann einen kleinen „Dachgarten“. Mit Hilfe von Sicherungsseilen kommt man durch einige Felskamine hinunter (Metallleitern, ausgesetzte Abschnitte) und erreicht eine kleine Scharte, in deren Nähe sich eine Grotte mit Wasser befindet. Die Umgebung ist hier umwerfend schön und wird von den gelben Felswänden des Schiara eingerahmt.

 

Man hält sich hier links (in Richtung Osten), geht an der Schlucht vorbei und kommt über Schottergelände und gesicherte kleine Felssprünge. Dann steigt man über Leitern auf einen grasbewachsenen Hang hinunter, geht hier kurz bergab und dann nach rechts zu drei weiteren Leitern (ausgesetzter Abschnitt), die bis auf den Boden der Klamm bringen (zu Saisonbeginn liegt hier oft noch Schnee).

 

Nachdem man ein enges Felsband hinter sich gebracht hat, steigt man auf dem Zacchi - Steig auf der Südwand des Schiara hinunter. Dieser Steig ist dort, wo es notwendig ist, gut gesichert, führt aber über einige sehr ausgesetzte Stellen. Man kommt dann in eine tiefe Schlucht, in der man Wasser findet (atemberaubendes Panorama). Schließlich erreicht man dann auf einer Wiese den Fuß der Felswand neben dem beeindruckenden Portón auf circa 1.780 m Seehöhe. Von hier wandert man über die grünen Bergausläufer den Markierungen entlang und erreicht in ungefähr dreißig Minuten die Hütte „7° Alpini“ auf 1.502 m Seehöhe und den daneben stehenden Biwak “Severino Lussato”. Circa 3 Stunden vom Biwak auf dem Màrmol.

 

Die Hütte “7° Alpini” wurde 1951 auf dem Pis Pilón gebaut und in den Jahren 1970 - 75 ausgebaut und erneuert; der Biwak “Lussato” existiert seit dem Jahr 1967 und wurde auf den Resten einer antiken Sennhütte errichtet. Die Hütte ist im Besitz der Sektion Belluno des Alpenvereins (CAI) und bietet einfa- 72 VOM PRAGSER WILDSEE (LAGO DI BRÀIES) ÜBER BERGPFADE NACH BELLUNO DOLOMITENHÖHENWEG NR. 1 73 ches Hotelservice mit 65 Schlafplätzen; Winterunterkunft mit 5 Plätzen. Sie ist vom 20. Juni bis 30. September geöffnet. Wasser in der Hütte, Toiletten in der Hütte und im Freien. Warmwasser und Dusche. Stromversorgung mit Aggregat. Station des Bergrettungsdienstes CNSAS “118”; Telefon +39 0437 94 16 31.

 

Der Biwak “Severino Lussato” ist nach einem Alpinisten aus Belluno, der auf den Tofàne gefallen ist, benannt und dient während der Monate, in denen die Hütte geschlossen oder wenn sie in der Hochsaison überfüllt ist, als Unterkunft.

 

Von der Hütte “7° Alpini” wandert man über den Hügel “Il Calvario” oder “Col de le Silimandre” auf dem Weg Nr. 501 den grünen Hang in Richtung Süden hinunter und kommt in das einsame und romantische Ardo - Tal. Dieses schroffe, tiefe und stille Tal ist reich an Wäldern und wird von einem Bach mit smaragdfarbenen Wasserfällen durchflossen. 

Wenn man im Becken von Mariano (681 m Seehöhe) ankommt, geht man über eine Brücke, kommt auf einen breiten Pfad hoch über dem Ardo und geht kurz bergan bis auf 777 m Seehöhe. Dann wandert man wieder sacht talwärts und erreicht dort, wo sich das Tal öffnet, auf 707 m Seehöhe Case Bortòt. 2 Stunden von der Hütte “7° Alpini”. 5 Stunden vom Biwak auf dem Màrmol.

In Case Bortòt ist eine Wirtschaft mit Gästezimmern, Telefon und man kann auch ein Taxi für die Fahrt nach Belluno rufen. 

Wer zu Fuß weiter gehen möchte, muss auf der Asphaltstrasse bis Ponte del Cargadór (478 m Seehöhe) hinunter, wieder hinauf bis Giòz (525 m Seehöhe) und dann nach Conzago (541 m Seehöhe) gehen. Von hier weg verläuft der Weg sacht bergab und man kommt nach Bolzano Bellunese (498 m Seehöhe), wo man eine Rast einlegen oder eventuell auch übernachten kann. 1 Stunden von Case Bortòt. 6 Stunden vom Biwak auf dem Màrmol. 

Von Bolzano Bellunese kommt man mit dem Taxi, den öffentlichen Verkehrsmitteln oder per Autostop nach Belluno.

Sollte jemand aber vorhaben, auch dieses letzte Wegstück noch zu Fuß zu gehen, muss er der Strasse entlang über die Wiesen wandern und kann schließlich “triumphal” in Belluno (389 m Seehöhe), der Hauptstadt der Dolomiten, einmarschieren.

Belluno, in dessen Provinzgebiet 70% der Dolomiten liegen, kann als “die” Hauptstadt der Dolomiten definiert werden. 

Saubere, helle, gemütliche Stadt. In der Altstadt findet man Monumente und Bauten, die aus vorrömischer und römischer Epoche bis hin zum Mittelalter und zur Renaissance stammen. Schöne „Piazze” und große Grünflächen runden das Stadtbild ab. Das Altstadtzentrum kann man in wenigen Stunden besichtigen; es wäre eine gute Idee, diesen Kulturausflug am Ende der Wanderung, wenn alles noch schöner und interessanter ist, zu machen.

Besonders sehenswert ist die wunderschöne Piazza del Duomo mit dem Palazzo dei Rettori (Rektorpalast) aus dem XV. Jahrhundert; das Gebäude dient heute als Präfektur und ist ein wahres Juwel; das Rathaus im venezianischen Stil und der Dom mit dem hohen Barockturm, der Werk des Juvarra ist (der Turm ist 68 m hoch und wurde 1743 fertiggestellt); das Stadtmuseum, in dem interessante vorrömische und römische Stücke, Werke berühmter Maler, Bildhauer, und Stecher und geschichtliche Zeugnisse der Stadt aus verschiedenen Epochen ausgestellt sind. 

Die “Piazza del Mercato” ist stellvertretend für das Mittelalter und die Renaissance in Belluno; hier ist ein “typisch bellunesischer” Brunnen und ganz in der Nähe befindet sich das antike Tor „Porta Dojona“. 

Die Kirche des Hl. Stefan (Chiesa di Santo Stefano) ist einer der bemerkenswertesten Bauten der Stadt; sie ist ein Beispiel für die italienische Gotik; die Bauarbeiten wurden 1486 abgeschlossen; neben der Kirche befindet sich der römische Sarkophag von Flavio Ostilio mit der Aufschrift “Erinnere dich immer an die Berge”. 

Das Herz der Stadt ist die große “Piazza (oder Campedèl) dei Martiri”, auf der sich abends die Leute treffen und der gepflegten Parkanlage entlang auf und ab spazieren.

Stützpunkte

Rifugio 7° Alpini

Info

Länge
9 km
Positiver Höhenunterschied
100 m
Negativer Höhenunterschied
1.900 m fino a Belluno (oppure 1.570 m fino a Casa Bortot e 1.770 fino a Bolzano Bellunese / or 1.570 m until Casa Bortot and 1.770 m until Bolzano Bellunese )