Hier kommt eine der ausgewachsenen Tagestouren in Falcade: 46,6 Kilometer, fast 1900 Höhenmeter da wird Kondition gefordert, aber auch eine gute Fahrtechnik. Denn bei dieser Tour nimmt man nicht nur di Forcella San Tomaso unter die Stollen, sondern radelt eine ganze Menge Attraktionen im Valle del Biois ab. Man startet wie bei allen Falcade Touren auf dem Parkplatz gegenüber dem Rathaus (municipio) im Zentrum von Falcade. Zuerst geht es auf der Straße zum Teil saftig steil bergauf Richtung Passo San Pellegrino. Natürlich könnte man hier auch die Auffahrt der Tour 03 zum Rifugio Flora Alpina nehmen, aber auf der Straße und ohne Schiebepassage geht es allemal etwas leichter. Freilich kann man zum Passo San Pellegrino hinauf auch ein Shuttle nehmen. Bis zur Passhöhe braucht man allerdings gar nicht zu fahren schon vorher zweigt die kleine Zubringerstraße zum Rifugio Flora Alpina ab, in dem man prächtig einkehren kann, vor allem, wenn man sich die 800 Höhenmeter selbst erstrampelt hat. Nach der Einkehr im Rifugio Flora Alpina folgt man dem Asphaltweg hinter dem Parkplatz noch ein kleines Stück und nimmt dann den anschließenden Schotterweg Richtung Malga ai Lach, der mit ein paar kurzen Zwischenanstiegen überwiegend bergab führt. Am Pian de la Zima nimmt man jetzt nicht den etwas flacheren, nach rechts führenden Weg, sondern die steilere, aber nicht minder schöne Waldweg-Variante hinunter nach Valt. Da kommt Freude auf. In Valt geht es jetzt weiter nach links auf der schmalen Asphaltstraße nach Meneghina, hier jedoch nicht auf dem steilen Trail, sondern weiter auf der schmalen Straße Richtung Rifugio Caiada. Kurz vorher lässt man es noch kurz auf einem Trail bergab rollen, allerdings nur, um zusätzliche Höhenmeter auf der Straße zu vermeiden. Nach dem kurzen Anstieg auf der Nebenstraße von Tegosa nach Feder, von wo aus ein gut zu fahrender Schotterweg hinüber zur Forcella Lagazzon führt. Jetzt ist die Einkehr in dem kleinen Rifugio Lagazzon obligatorisch, bevor man wieder auf Asphalt nach Picolet runter rollt, einem Abzweig an einer kleinen Kapelle. Jetzt führt ein Waldweg hinüber zum Dörfchen Cogul, weiter geht es entgegen der Transalp Strecke bis zur Forcella San Tomaso, einem wenig spektakulären Übergang im Wald. Nur 100 Meter vorher vorher erreicht man die etwas höher gelegene Forcella Celat, von der aus eine parallel laufende Abfahrt ebenfalls Richtung Alleghe hinunter führt. Bei dieser Tour rollt man aber über den Schotterweg kurz bergab zur Forcella San Tomaso, dann weiter nach Pianezze, kurz auf Asphalt bis Pian Molin und schließlich wieder bergauf nach Pecol. Diese 288 Höhenmeter müht man sich aber nicht umsonst hinauf, denn in Pecol beginnt wieder einer dieser Supertrails, ein alter Weg, den die Bauern vor dem Bau der Straßen benutzt haben und der seither kaum noch benutzt wird außer von den Bikern. Dieser alte Pfad führt durch den Wald an der bergflanke entlang und macht richtig Spaß. Selbst an einer Stelle in der Mitte, an der ein Erdrutsch den Weg verschüttet hat, kommt man heute wieder ganz gut durch. Weiter unten gleitet man zwischen niedrigen Mauern dahin wie in einem Hohlweg, bis man in Forchiade die Straße Richtung Alleghe erreicht. Der Rest dieser Tour ist relativ leicht - man rollt auf der Straße bergab nach Avoscan und nimmt von hier die alte Straße auf der rechten Seite des Cordevole Bachs bis hinunter nach Cencenighe. Das ist auf den ersten acht Kilometern eine ganz leichte Übung, weil die Strecke immer leicht bergab verläuft und keine Kraft kostet. Aber auch die jetzt folgende und abschließende Auffahrt nach Falcade kostet nicht mehr allzu viele Körner, denn der neu angelegte Schotterweg durch den Schatten spendenden Wald ist relativ flach und leicht zu fahren. Eine letzte Einkehr kann man im Ort Canale d'Agordo einlegen, übrigens dem Geburtsort von Papa Luciani, besser bekannt als apst Johannes Paul I, der allerdings nach drei Wochen in seinem Amt verstarb, wodurch der Pole Carol Woytila zum Papst werden konnte.